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99. Geburtstag in der Seniorenwohnanlage Laichingen

Endlich darf wieder gefeiert werden

Frau Mahler

Die Inzidenzen sind erheblich gesunken – die Bewohner der Seniorenwohnanlage Laichingen sind fast alle geimpft. Das waren die positiven Voraussetzungen, die es ermöglichten, dass der 99. Geburtstag der langjährigen Bewohnerin Luise Mahler, mit den Bewohnern gefeiert werden durfte!

Frau Mahler lebt nun seit 27 Jahren in der Anlage für Betreutes Wohnen in Laichingen und ist damit die „zweitlängste“ Bewohnerin. 1993 ist sie in die Wohnanlage eingezogen. Damit gehört sie zum Urgestein und hat sehr viele Mitbewohner kommen und gehen sehen. Als Frau Mahler mit ihrem Gehwägelchen den Raum betrat, wurde sie von den bereits anwesenden Bewohnern mit einem großen Applaus begrüßt. Wenn es den Gästen möglich gewesen wäre, so sind wir sicher, hätten sie ihre hochbetagte, aber geistig überaus fitte und blitzgescheite Mitbewohnerin, mit stehenden Ovationen begrüßt. Mitarbeiterin Sigrid Hauber hatte den Platz der Geehrten wunderschön mit Blumen geschmückt; ebenso zierten Feldblumen die Tische in der Cafeteria der Anlage.

 „Den 99. Geburtstag feiern zu dürfen ist etwas ganz Besonderes“, so Leiterin Frau Moll-Hascher in ihrer Begrüßungsrede. Im Anschluss daran präsentierte sie ein eigens für Frau Mahler geschriebenes Gedicht „Über die Jahre bzw. das Alter“- zwischendurch gab es passend zu den Zeilen einen wunderschönen Blumenstrauß, sowie ein paar Küsschen – von Ferrero.

Bei gutem Himbeer- und Erdbeerkuchen, sowie Bienenstich der Bäckerei Claus wurde das Kaffeetrinken im wahrsten Sinne des Wortes zelebriert, denn die Bewohner konnten es nach so langer Zeit der „Abstinenz“ kaum fassen, wieder zusammen feiern zu dürfen. Und haben es sichtlich genossen.

Die Veeh-Harfengruppe des Hauses hatte in kürzester Zeit – seit den Lockerungen- sechs schöne Lieder rund um das Thema „Blumen“ eingeübt, die sie dem Geburts-tagskind zum Besten gaben; denn Frau Mahler kennt sich gut aus in der heimischen Flora und ist eine absolute Blumenliebhaberin. Jedes Stück war einer anderen Blume, wie „Hirtentäschle“, „Usambaraveilchen“, „Flieder“, „Augentrost“…gewidmet. Zu den einzelnen Pflanzen wurde vorher ein kleiner Text mit den wichtigsten Angaben vorgelesen, und zu den unbekannteren ein Bild gezeigt.

Matthias Schneider, der „Literaturfachmann“ der Anlage gratulierte mit einem Klassiker von Friedrich Schiller: Der „Ode an die Freude“, wissend, dass Frau Mahler selbst eine begabte Gedichteschreiberin und Literaturkennerin ist.

Als unterhaltsames Highlight hatten Andrea Moll-Hascher und Kollegin Esther Trieb einen längeren Sketch eingeübt, den Frau Mahler vor acht Jahren anlässlich eines Grillfestes geschrieben und mit einer anderen Bewohnerin aufgeführt hatte. Nun kamen die beiden Mitarbeiterinnen als alte Personen verkleidet, gestützt auf einen Schirm, hereinspaziert. In dem Sketch wird die Seniorenwohnanlage in einem Dialog zwischen einer Bewohnerin und einer Interessierten auf skurile und witzige Art beschrieben. So geht es beispielsweise um das Programm, das in der Anlage geboten wird, die Größe der Wohnungen, darum, ob Haustiere erlaubt sind und dass man seine Harley Davidson ggf. im Keller neben dem Billardtisch parken kann. Begleitet wurde die Darbietung von viel Gelächter und guter Stimmung und einem tollen Applaus am Ende. Frau Mahler hatte ihr Stück wiedererkannt und freute sich über diese Renaissance.

Zu guter Letzt bekam das Geburtstagskind von Esther Trieb noch eine Bildercollage und eine Urkunde zum 99. Geburtstag überreicht. Als die so Geehrte sich mit Hilfe von Frau Moll-Hascher erheben wollte und den Rückweg zu ihrer Wohnung antrat, stellten sich noch zwei späte Gratulanten ein: Der ASB gab sich die Ehre, denn vermutlich hatte Frau Mahler beim Aufstehen versehentlich auf den Notknopf am Handgelenk gedrückt. Erleichtert sahen die beiden jungen Sanitäter, dass es dem vermeintlichen Notfall sehr gut ging. So gratulierten sie nur und verabschiedeten sich fröhlich. Dies taten dann auch die Gäste mit zufriedenen Gesichtern.

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